Der Rand ist etwas teurer geworden
Die südafrikanische Währung hatte lange Jahre bei ca 10:1 zum Euro notiert und sich so erstaunlich robust gezeigt. Kurzzeitig fiel der Wechselkurs zum Euro im Jahre 2008 auf 15:1, erholte sich darauf jedoch wieder und pendelte sich bei 13:1 ein. Dann wurde er wieder weicher. Zeitweilig lag der Kurs sogar bei 18:1. Wesentlicher Grund für diesen Absturz war die dubiose Entlassung des kompetenten und international hoch geschätzten Finanzministers Nhlanhla Nene im Dezember 2015 durch Staatspräsident Jakob Zuma. Seit einigen Monaten gibt es nun wieder den gegenläufigen Trend. Der Rand wird fester, einerseits bedingt durch unseren schwachen Euro, der durch die fatale Politik unserer EZB künstlich schwach gehalten wird. Außerdem spekuliert man in Südafrika auf die Absetzung von Präsident Jakob Zuma und eine neue Regierung unter Führung von Cyril Ramaphosa, der als kluger, integrer und nicht korrupter Staatsmann gilt.
Gegenwärtig entsprechen einem Euro ca 15 Rand. Dies ist der Interbankenkurs wohlgemerkt. Der Reisende bekommt kaum mehr als 14 Rand für einen Euro. Reisen ins südliche Afrika werden also wieder etwas teurer. Außerdem ist es für die meisten Hotels und Gästehäuser in Südafrika (ebenso in Namibia und Botswana) beinahe eine "Tradition", alljährlich die Preise um 5 bis 10 Prozent – zum Teil auch noch mehr – anzuheben. Natürlich spielt dabei auch die vergleichsweise hohe Inflation in Südafrika eine Rolle.
Ob die südafrikanische Reservebank den Rand längerfristig bei 15:1 halten will, weiß niemand. Da die Inflation in Südafrika deutlich höher ist als in Deutschland, wäre eine Abwertung eigentlich angemessen.
Gut zu wissen: Der namibische Dollar (N$) ist 1:1 an den Rand gekoppelt. Man kann in Namibia auch mit Rand bezahlen, bekommt dann jedoch das Wechselgeld in N$. In Südafrika kann man den N$ nicht als Zahlungsmittel verwenden. N$ Scheine kann man in südafrikanischen Banken in Rand umtauschen, Münzen dagegen nicht.